Dieser Film bietet keine ausgefeilte, tiefgründige Geschichte, keine ständigen Wendungen, keine oscarverdächtigen Schauspieler und auch kein besonders hohes Niveau. Aber all das erwarte ich auch nicht von einem Film, der dem Genre Komödie zugeschrieben wird. Was man von einer Komödie erwarten darf sind eine Reihe guter Gags, sympatische Typen und eine (mehr oder weniger) Heile-Welt-Story. All das wird in diesem Film geboten. Und wenn dann, wie es hier passiert, noch ein exzellenter Soundtrack dazukommt, ist erstklassige Unterhaltung garantiert.Der Star des Films ist ohne Zweifel Jack Black. Ich kannte diesen Schauspieler vorher noch nicht, aber für eine Komödie ist er genau der richtige. Wenn man sich das Tagebuch zum Dreh des Films mit Jack Black ansieht (ist ein Teil des Bonusmaterials), bekommt man einen Eindruck davon, dass er sich für die Rolle in diesem Film nicht großartig verstellen mußte, denn er scheint auch im wirklichen Leben ein ziemlich durchgeknallter (im positiven Sinne) Typ zu sein, der Spaß am Leben und seiner Arbeit hat und sich selbst nicht ganz ernst nimmt. Im Film arbeitet er glücklicherweise nicht mit einem Haufen flacher Witze, sondern hauptsächlich mit Gestik und Mimik, was ja schon andere große Schauspieler, wie z.B. Charlie Chaplin hervorragend beherrschten.Ebenfalls gut besetzt ist die schrullige Schulleiterin Mullins, die ihre Rolle recht glaubhaft verkörpert. Mike White, der das Drehbuch schrieb und auch Dewey Finns (Jack Black) Freund im Film darstellt, bleibt leider etwas schwach und wirkt manchmal etwas einschläfernd, was aber großteils an seiner Rolle liegt. Seine Freundin im Film (Sarah Silverman) verkörpert ihre Zickenrolle ebenfalls gut und sorgt auch dafür, dass der Film optisch ansprechend ist.Nicht zuletzt sind die Kinder von Blacks Schulklasse zu nennen, die hauptsächlich wegen ihrer musikalischen Fähigkeiten engagiert wurden. So bleiben sie manchmal auch etwas zu zahm, bereichern aber durch einige coole Sprüche den Film erheblich. Auch die unterschiedlichen Typen sind recht gut dargestellt. Vor allem die streberhafte Klassensprecherin Summer bringt einen immer wieder zum Lachen. Besonders witzig sind die Szenen, in denen die Kinder versuchen, Jacks Grimassen nachzuahmen. Einfach zum niederknien komisch.Das besondere an diesem Film ist die Musik. Es ist ein Film über die Rockmusik und man merkt es besonders Jack Black an, dass ihm diese Musik sehr am Herzen liegt. Wer mit Rockmusik ala Led Zeppelin oder The Who nichts anfangen kann, wird diesem Film wenig abgewinnen können und ist zu bedauern. Für Leute wie mich, die sich immer dann, wenn im Radio Einheitsgedudel von Bauchschmerz-Tiziano Ferro oder Möchtegern-Rockröhre Anastacia oder gar noch schlimmeres läuft, sehnsüchtig an die gloreiche Zeit erinnern in der Musiker ihre Lieder noch selbst schrieben und noch ein Instrument spielen konnten, oder wenigstens ohne Computerunterstützung recht wohlklingende Töne von sich gaben, ist dieser Film genau das richtige! Wer es bedauert, diese Zeit nicht selbst erlebt zu haben, kommt hier auf seine Kosten.Bild und Ton der DVD sind gut, das Bonusmaterial ist in der Oberklasse anzusiedeln. Zwei Audiokommentare über die gesamte Länge des Films, Videotagebücher, ein fast 30-minütiges Making-Of und jede Menge weiteres Material werden dem Zuschauer geboten.Wer also eine flotte Komödie sucht, die eben nicht mit Musik von geklonten Boygroups oder (zu) knapp bekleideten weiblichen Kreischgeschwadern daherkommt, der kaufe sich diesen Film. Für alle anderen gilt: Kauft den Film trotzdem! Durch diesen Film könnt ihr lernen, was Musik ist.